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Leseprobe
1944, Herbst: Schwerster Luftangriff
Dieter Lent: Kriegsgeschehen und Verluste im
Zweiten Weltkrieg
"Am 14./15. Oktober 1944 zerstörte
der schwerste Luftangriff fast die gesamte Innenstadt von Braunschweig:
240 englische Bomberflugzeuge entfesselten einen Feuersturm, der für
viele Stunden etwa 23 000 Menschen größtenteils in 6 Großbunkern
eingeschlossen hat und am Ende 80 000 Menschen obdachlos machte. Aber
auch andere Orte wie u.a. Helmstedt (ca. 130 "Luftkriegsgefallene")
und Holzminden (ca. 200 Lufttote) erlitten Luftangriffe. ... Der vor dem
Krieg schon gut organisierte Luftschutz sowie die vielen Luftschutzbauten
milderten die Auswirkungen des Bombenkrieges. In der Stadt Braunschweig
wurden z. B. 24 Luftschutzbunker für mindestens 15 000 Menschen sowie
ferner Luftschutzstollen für 11 000 Personen geschaffen. Menschen
(insbesondere Kinder durch die "Kinderlandverschickung") und
Kulturgut wurden vorbeugend auch aus dem Lande Braunschweig evakuiert,
... Der Braunschweiger Burglöwe überdauerte den Krieg geschützt
im Bergwerk Rammelsberg (bei Goslar). Im Kreis Holzminden hielten sich
1944 ca. 15 000 Evakuierte und Bombengeschädigte auf und in der Stadt
Goslar befanden sich Anfang 1945 rund 9300 Evakuierte. Bei Kriegsende
waren etwa 50 000 Braunschweiger außerhalb ihrer Stadt untergebracht."
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